wenn anpassung dein leben stoppt & mut es wieder öffnet
- Franziska Gillmann
- 18. Nov.
- 5 Min. Lesezeit
Warum wir so lange in alten Mustern bleiben und was uns endlich befreit

Der persönliche Moment, direkt, echt, ungeschönt
Es gibt diesen einen Satz, den ich in den letzten Jahren immer wieder gehört habe: „In meinem Alter lohnt es sich nicht mehr, neu anzufangen“
Und jedes Mal spüre ich den gleichen Stich. Nicht wegen des Alters. Sondern wegen der Anpassung, die dahintersteckt.
Anpassung, die wir so früh gelernt haben, dass wir sie für Wahrheit halten. Anpassung, die uns klein macht, obwohl wir längst wissen, dass da mehr ist. Anpassung, die wir „Realität“ nennen – obwohl sie uns die Luft zum Atmen nimmt.
Ich habe so viele Frauen getroffen, die funktioniert haben, weil es „so gehört“. Die erst mit 50, 55 oder 60 die Frage gestellt haben: "Was will ich eigentlich wirklich?“ Und genau da beginnt der Moment, in dem das Leben wieder aufmacht.
Der Story-Flow: eine Frau die du kennst
Nennen wir sie Beatrice.
Beruflich erfolgreich, zuverlässig, präsent. Eine Frau, auf die man sich verlassen kann. Verantwortung, Termine, Projekte. ihr Kalender war voll, ihr Kopf noch voller. Nach aussen wirkte alles stabil, effizient, kontrolliert. Sie war diejenige, die alles zusammenhielt. Die, die immer wusste, was zu tun ist. Die starke Frau, die selten klagt und immer liefert.
Aber innerlich? Stand-by.
Ein leises Abschalten mitten im Funktionieren. Flach, leer, nicht depressiv, nicht krank, einfach nicht mehr verbunden mit sich selbst.
Es war nicht so, dass sie in ihrem Leben nichts erreicht hätte. Im Gegenteil: Sie hatte vieles aufgebaut, vieles geschafft, vieles getragen. Doch all das war auf einem Fundament entstanden, das sie selbst nie wirklich hinterfragt hatte.
Über Jahre hatte sie ihre Bedürfnisse zurückgestellt, weil andere dringender erschienen. Sie hatte funktioniert, weil alle es so gewohnt waren. Sie hatte sich angepasst, weil sie dachte, dass Harmonie wichtiger sei als Wahrheit. Sie hatte Ja gesagt, obwohl der Körper längst Nein signalisiert hatte. Sie hatte gelächelt, während etwas in ihr still geworden war.
Und diese stille innere Müdigkeit wurde irgendwann zu einem Warnsignal.
Ein leiser Druck, Eine Enge im Hals, die sie nicht erklären konnte. Ein ständiges Gefühl, „zu wenig Luft“ im eigenen Leben zu haben.
Bis der Tag kam, an dem ihr Körper die Wahrheit schneller aussprach als ihr Verstand: „Das ist nicht mein Leben. Nicht mehr.“
Dieser Satz war kein Drama, sondern eine Klarheit. Kein Zusammenbruch, ein Aufwachen. Es war der Moment, in dem Beatrice verstand, dass nichts Neues entstehen konnte, solange sie sich selbst nicht wählte.
Beatrice hat nicht mehr gemacht. Sie hat anders entschieden. Sie hat aufgehört, die Frau zu sein, die alle brauchen und begonnen, die Frau zu werden, die sie selbst braucht. Und das war keine grosse, heroische Tat. Es war ein stilles, tiefes inneres Ja. Ein Schritt zurück zu sich selbst.
Genau dort beginnt der Wendepunkt jeder echten Transformation:In dem Moment, in dem du spürst, dass Anpassung dich klein hält und Mut dich wieder lebendig macht.
Was wir Frauen falsch lernen und endlich durchbrechen dürfen
Wir Frauen sind eine Generation, die nicht nur gelernt hat zu funktionieren, wir haben es verinnerlicht. Von klein auf wurden wir dazu erzogen, brav zu sein, Erwartungen zu erfüllen, uns anzupassen, damit es „passt“. Wir haben gelernt, es richtig zu machen, nicht anzuecken, uns nicht vorzudrängen und auf keinen Fall „zu viel“ zu sein. Mit der Zeit wurde diese innere Zurücknahme zur Gewohnheit, und aus einzelnen Momenten der Anpassung wurde ein ganzes Lebenskonzept. Ein stiller, unscheinbarer Mechanismus, den wir über Jahre perfektioniert haben, bis wir ihn für unsere Persönlichkeit hielten.
Doch Anpassung hat eine Grenze und irgendwann beginnt sie zu drücken. Sie macht uns eng, leer, erschöpft, weil wir uns selbst in Rollen gezwängt haben, die uns längst nicht mehr entsprechen. Und genau dann, oft mitten im Alltag, meldet sich die Seele. Nicht laut, nicht dramatisch, sondern klar und unmissverständlich. Eine tiefe Ahnung, dass etwas nicht mehr stimmt. Dass du dich selbst unterwegs verloren hast. Dass du dich zu lange angepasst hast, um dazuzugehören, Frieden zu halten oder niemanden zu enttäuschen.
Dieser Moment, in dem du dieses innere Ziehen bemerkst, ist kein Fehler. Es ist ein Weckruf. Es ist der Anfang deiner Wahrheit. Denn sobald du wieder spürst, wo du dich selbst verlassen hast, beginnt etwas in dir zurückzukehren – eine Lebendigkeit, die du vielleicht jahrelang überdeckt hast. Und genau dieser Moment verändert alles.
Reflektionsimpulse, die dich zurück zu dir bringen
1. Wo hast du dich am stärksten angepasst – und warum?
Tipp: Schreibe die Situation auf und markiere, wo du innerlich ein Nein gespürt hast.
2. Welche Entscheidung hast du aufgeschoben, um niemanden zu enttäuschen?
Tipp: Frage dich, wen du wirklich schützt und wen du dabei verlierst.
3. In welchen Momenten sagst du Ja, obwohl dein Körper klar protestiert?Tipp: Achte in den nächsten Tagen bewusst auf Körpersignale.
4. Welche Rolle trägst du nur noch aus Gewohnheit?
Tipp: Stelle dir vor, du legst sie für einen Tag ab. Was wird frei?
5. Was würde heute anders sein, wenn du dich nicht länger anpasst?Tipp: Schreibe drei konkrete Veränderungen auf.
6. Welche Wahrheit vermeidest du – obwohl sie dir längst bewusst ist?Tipp: Formuliere sie einmal nur für dich. Wahr. Klar. Ohne Interpretation.
7. Welche Entscheidung würdest du treffen, wenn du niemandem etwas beweisen müsstest? Tipp: Das ist deine Richtung. Sie ist wichtiger, als du denkst.
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Das Erwachen aus der Anpassung & die unausgesprochene Wahrheit
Das wirkliche Erwachen beginnt nicht mit einem lauten Bruch, sondern mit einem stillen inneren Erkennen. Ein Moment, in dem du spürst, dass du dich an Stellen angepasst hast, an denen du eigentlich hättest bei dir bleiben wollen.
Nicht aus Schwäche, sondern aus alten Mustern, Verantwortungsgefühl oder dem Wunsch, Harmonie zu wahren.
Diese Einsicht verändert etwas Grundlegendes. Du beginnst zu sehen, wo du dich selbst aus dem Blick verloren hast. Nicht anklagend, sondern klar. Und mit dieser Klarheit entsteht eine neue Form von Präsenz: Du nimmst deine Energie zurück, Schritt für Schritt, bewusst und ohne Eile.
In diesem Prozess öffnet sich ein anderes Verständnis von dir selbst. Du erkennst, dass dein Leben nicht davon bestimmt ist, wer du früher warst, sondern wer du heute wirst. Und genau dort wächst eine neue innere Freiheit, eine, die nicht mehr aus Anpassung entsteht, sondern aus Wahrheit, Tiefe und Selbstführung.
Fazit: Dein Leben beginnt dort, wo die Anpassung endet
Fazit
Das Leben beginnt nicht mit 20. Es beginnt in dem Moment, in dem du aufhörst, dich anzupassen. In dem du erkennst, wo du dich selbst zurückgenommen hast, um zu funktionieren. Und genau dort entsteht eine neue Klarheit, leise, aber unüberhörbar: Ich bin noch da. Und ich bin noch nicht fertig.
Wenn du die Anpassung ablegst, öffnet sich ein Raum, der lange verschlossen war. Ein Raum, in dem du wieder spürst, wer du bist, was du willst und welche Wahrheit in dir lebt. Und aus diesem Raum heraus beginnt dein Leben sich neu zu formen – echter, bewusster und mutiger als je zuvor.
Du bist nicht hier, um dich im Kreis zu drehen, du bist hier, um dich zu entfalten.
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Schön, dass es DICH gibt! Herzensgrüsse Franziska




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