sinnsuche in der lebensmitte
- Franziska Gillmann
- 17. Aug.
- 7 Min. Lesezeit
Wie du erkennst, dass jeder Tag zählt
Warum deine Lebenszeit zu kostbar ist, um sie im Alltagstrott zu vergeuden

Wenn die Jahre vergehen – und du plötzlich spürst, dass da mehr sein muss
Wir Frauen sind Meisterinnen darin, Jahrzehnte lang zu funktionieren. Beruf, Familie, Partnerschaft, Freundeskreis - wir jonglieren alles gleichzeitig, als wäre es selbstverständlich. Der Kalender ist voll, die To-do-Liste endlos, die Erwartungen hoch. Wir haben gelernt, uns anzupassen, durchzuhalten und nicht zu viel zu hinterfragen.
Doch irgendwann, oft still und unscheinbar, meldet sich etwa in uns: eine leise Unruhe. Sie zeigt sich als Möglichkeit, Gereiztheit, innere Leere oder auch als körperliche Symptome - Rückenschmerzen, Schlafprobleme, diffuse Verspannungen. Der Körper, dieser treue Tempel unserer Seele, beginnt uns Signale zu senden: "So kannst du nicht ewig weitermachen. Hör mir endlich zu".
Denn was passiert, wenn wir weiter nur funktionieren? Wir verlieren die Verbindung zu uns selbst. Unser Nervensystem steht ständig unter Druck, getrieben von Terminen, Erwartungen und Routinen. Die Psyche stumpft ab, weil alles gleichförmig wirkt. Und die Seele? Sie beginnt leise zu rufen, manchmal zu schreien: "Erinnere dich! Du bist für mehr hier als für dieses Hamsterrad".
Viele Frauen in der Lebensmitte spüren genau das - und doch bleiben sie im Alltagstrott gefangen. Warum? Weil es scheinbar sicher ist. Weil man nicht "einfach alles über den Haufen wirft". Weil Verantwortung, Angst vor Ablehnung oder die Sorge "zu viel" zu sein stärker scheinen als die eigene Sehnsucht. Aber tief im Inneren wissen wir: Es reicht nicht mehr, einfach so weiterzumachen. Es reicht nicht mehr, Tage wie Abziehbilder zu leben. Wir wollen aufwachen und spüren: "Ja, das ist mein Leben. Genau so wollte ich es".
Dieser Blog geht genau darum: um die stille Sehnsucht nach Sinn, um das Erwachen inmitten von Routine und um die Frage, wie du Schritt für Schritt zurückfindest - zu dir, zu deiner Balance, zu einem Leben, das sich wieder echt anfühlt.
Zwischen Ablenkung und innerer Klarheit: Warum deine Intuition jetzt lauter werden darf
Wir leben in einer Welt, in der äussere Informationen überhandnehmen. Werbung, Meinungen, Konzepte, Programme – alles suggeriert dir, wie du zu sein hast. Die Folge? Du funktionierst, du vergleichst, du willst es „richtig“ machen – und verlierst dabei dich selbst.
Doch deine Intuition ist kein lautes Marketingversprechen. Sie flüstert. Und sie braucht Raum, damit du sie hören kannst. Sie zeigt dir nicht, was „alle“ tun würden – sondern was für dich wahr ist. Jetzt ist die Zeit, in der du lernen darfst, wieder zu unterscheiden: Was gehört wirklich zu dir – und was hast du übernommen, ohne es zu prüfen?
Dein Körper - der Tempel deiner Seele
Dein Körper spricht mit dir. Jeden Tag. Nicht in lauten Worten, sondern in Signalen, Empfindungen, Spannungen – manchmal zart, manchmal fordernd. Er trägt deine ganze Lebensgeschichte. Alles, was du unterdrückt hast, alles, was du nicht fühlen konntest, alles, was du zu lange ignoriert hast, findet einen Weg, sich über deinen Körper auszudrücken.
Und während du im Aussen vielleicht stark, kompetent und belastbar wirkst, sendet dein Körper längst stille Notrufe. Die Nackenverspannungen. Die chronische Müdigkeit. Das dumpfe Ziehen im Bauch, wenn du wieder „Ja“ gesagt hast, obwohl du „Nein“ gefühlt hast. Das sind keine Zufälle – das sind Botschaften. Und sie werden lauter, je weniger du hinhörst.
Viele Frauen in der Lebensmitte funktionieren seit Jahrzehnten. Sie haben gelernt, sich zusammenzureissen, weiterzumachen, nicht zu jammern. Doch der Preis ist hoch: Die Verbindung zur inneren Stimme reisst ab, weil der Körper längst im Überlebensmodus ist. Und wenn du ihn dauerhaft übergehst, holt er sich irgendwann die Aufmerksamkeit, die du ihm verweigert hast – mit Schmerzen, Erschöpfung oder Krankheit.
Lösung:
Der erste Schritt zurück zu dir beginnt nicht im Kopf, sondern im Körper. Du musst nicht gleich alles analysieren oder verstehen. Aber du darfst anfangen, wieder zu fühlen. Achtsam. Ehrlich. Ohne Filter.
Beginne deinen Tag mit einer 2-Minuten-Körperverbindung. Bevor du aufstehst, lege deine Hände auf dein Herz oder deinen Unterbauch und frage dich: „Wie geht es mir wirklich? “Nicht: „Was muss ich heute tun? “Sondern: „Was spüre ich? Wo zieht es mich hin? Was braucht mein Körper heute?“
Wähle kleine Rituale, die dich zurück in deinen Körper holen: Barfuss laufen. Bewusst atmen. Warmes Wasser trinken. Dich eincremen wie eine Liebeserklärung an dich selbst. Kein Zwang, keine Optimierung – sondern Rückverbindung.
Ganz wichtig: Vertraue deinem Körper mehr als den Stimmen im Aussen. Er ist dein ehrlichster Ratgeber. Dein Kompass. Dein Zuhause. Nicht dein Feind.
Wenn du deinen Körper wieder ehrst, beginnst du, deiner Seele ein Zuhause zu geben.
Der Alltagstrott - wenn Routinen dich leerlaufen lassen
Es ist nicht so, dass du dein Leben nicht im Griff hättest. Im Gegenteil: Du managst alles. Beruf, Familie, Termine. Du funktionierst wie ein Uhrwerk. Und genau das ist das Problem.
Denn irgendwann ist es nicht mehr lebendig – sondern nur noch ein Wiederholen von To-Do's. Du wachst morgens auf und weisst im Grunde schon, wie sich der Tag anfühlen wird. Nicht, weil er so erfüllend ist. Sondern weil er so vorhersehbar geworden ist.
Der Alltag ist durchgetaktet, optimiert, effizient. Doch da ist keine Luft mehr für echte Freude. Für Tiefe. Für ein: „Wow, das ist mein Leben. “Du hast dich eingerichtet in einer Routine, die dich sicher hält – aber auch eng. Und irgendwann fragst du dich ganz leise:„ Wofür mache ich das alles eigentlich noch?“
Diese Frage ist kein Zeichen von Undankbarkeit. Sie ist ein Weckruf. Denn dein Leben will mehr von dir – nicht nur deinen Kalender, sondern dein echtes Dasein.
Lösung:
Der erste Schritt aus dem Trott ist Bewusstheit statt Aktionismus. Nicht sofort alles verändern, sondern dir bewusst machen, was genau dir fehlt.
Frage dich: Wo im Alltag spüre ich mich wirklich noch? Beim Kochen? Beim Spazierengehen? Beim kreativen Tun? Und dann: Was ist totgelaufen? Was tust du nur noch aus Gewohnheit – ohne dass es dich berührt?
Beginne, Inseln der Lebendigkeit zu schaffen. Das muss nichts Grosses sein. Es kann ein Cafébesuch allein sein. Ein neues Buch. Ein Spaziergang ohne Ziel. Oder ein „Nein“ zu einer Einladung, die dich eher auslaugt als nährt.
Und vor allem: Erlaube dir, auszubrechen. Nicht gleich aus dem ganzen Leben – aber aus einem Tag. Ein freier Montag. Ein Nachmittag offline. Ein Morgen nur für dich.
Lebendigkeit beginnt nicht am Wochenende oder in den Ferien. Sie beginnt, wenn du aufhörst, dein eigenes Leben nur abzuarbeiten.
Alte Programmierung & People Pleasing - warum brav sein krank macht
Wir Frauen haben früh gelernt, uns anzupassen. Still sitzen, nett sein, nicht auffallen. Leisten, helfen, spüren, was andere brauchen - und dann genau das liefern. Ohne zu viel Raum einzunehmen. Diese tief verankerte Programmierung begleitet viele bis heute. Sie ist wie ein unsichtbares Betriebssystem im Hintergrund. Du sagst ja, obwohl du Nein meinst. Du gibst Energie in Gespräche, die dich leer machen. Du willst Harmonie - und zahlst dafür mit innerer Unruhe. Und du nennst es vielleicht: "Empathie" oder "Ich bin halt so". Doch tief weisst du: Das bin nicht wirklich ich. Was du da lebst, ist kein natürlicher Wesenszug - es ist eine Überlebensstrategie. Und sie kostet dich viel mehr, als du denkst. People Pleasing ist kein Akt der Liebe – sondern ein verkleidete Kontrolle
Du willst gefallen, gesehen werden, dazugehören. Und so passt du dich an – in der Hoffnung, dass du dadurch bekommst, was du dir so sehr wünschst: Anerkennung. Liebe. Sicherheit. Nähe.
Aber hier liegt das Problem: Das Ganze ist unausgesprochen. Einseitig. Und unehrlich.
Du gibst – nicht aus Fülle, sondern aus Mangel. Und du hoffst, dass der andere erkennt, was du brauchst, ohne dass du es sagen musst. Warum das ungesund ist – für dich und für dein Gegenüber:
Du verlierst dich selbst, weil du ständig im Reaktionsmodus bist
Du setzt keine klaren Grenzen, obwohl du sie innerlich spürst
Du erschöpfst dich emotional – weil du dich verbiegst
Du bist nicht ehrlich zu dir selber und auch nicht zu den anderen
Und ja – der andere spürt das:, dass es sich sich nicht echt anfühlt. Nicht du, nicht nahbar.
Lösung: Ehrlichkeit, Abgrenzung, Selbstverantwortung
Der erste Schritt ist, dir einzugestehen, dass du das tust. Nicht, um dich zu verurteilen – sondern um dich selbst wieder ernst zu nehmen.
Dann: Lerne, Nein zu sagen – ohne dich zu rechtfertigen. Ein Nein zu anderen kann ein Ja zu dir selbst sein.
Und schliesslich: Gib nur noch, was du wirklich geben willst. Nicht aus Angst, sondern aus Wahl. Nicht, um etwas zu bekommen – sondern weil es sich stimmig anfühlt.
Wahre Verbindung entsteht nicht durch Nettigkeit – sondern durch Wahrheit.
Balance wiederfinden - zwischen Tun und Sein
Wenn du jahrelang im Modus des Funktionierens warst, dann ist deine innere Balance verschoben. Zu viel Yang: Tun, machen, leisten, reagieren.
Zu wenig Yin: Sein, empfangen, spüren, regenerieren.
Das Problem: Viele Frauen merken die Schieflage erst, wenn der Körper Signale schickt – Erschöpfung, Schlafprobleme, innere Leere. Die Antwort darauf ist oft: noch mehr machen. Noch ein Kurs, noch eine Verpflichtung, noch ein „ich streng mich an“.
Doch genau das verstärkt das Ungleichgewicht.
Balance bedeutet nicht, dass du alles perfekt ausgleichst. Es heisst, dass du dich wieder erinnerst, dass beide Kräfte in dir wirken dürfen. Dass dein Wert nicht davon abhängt, wie viel du leistest, sondern dass du genauso in deiner stillen, empfangenden Kraft wertvoll bist.
Lösung: Wege zurück in Balance:
Geben & Empfangen: Übe, nicht nur zu schenken, sondern auch anzunehmen. Ein Kompliment nicht abwehren, sondern wirken lassen. Hilfe nicht sofort zurückzahlen, sondern sie einfach geniessen.
Tun & Sein: Plane dir bewusste Räume ein, in denen du nichts „leistest“. Spaziergänge ohne Handy. Ein Abend, an dem du nicht kochst, sondern dir etwas Gutes liefern lässt. Augenblicke, in denen du atmest – ohne Agenda.
Innen & Außen: Achte darauf, wie viel deiner Energie ins Aussen fliesst. Wo bleibst du selbst auf der Strecke? Balance entsteht, wenn du deinem Innenleben denselben Stellenwert gibst wie den Erwartungen von aussen.
Das ist kein Luxus - es ist ein Akt der Selbstführung.
Nur wenn du in dir selbst wieder Balance findest, kannst du in Beziehungen, im Beruf und im Leben authentisch wirken.
Fazit: Deine Lebenszeit ist jetzt – nicht später
Das grösste Missverständnis ist, dass das „echte Leben“ irgendwann beginnt – nach der Rente, wenn die Kinder grosssind, wenn alles passt. Aber die Wahrheit ist: Dein Leben ist schon jetzt. Und du entscheidest, ob du es mit Routinen füllst oder mit Momenten, die dich wirklich erfüllen.
Jeder Tag ist eine Einladung. Eine Einladung, deine Balance zu finden. Eine Einladung, deine Seele wieder zu hören. Eine Einladung, dein Future Self ins Heute zu holen.
„Nicht die Jahre in unserem Leben zählen – sondern das Leben in unseren Jahren.“
Deine Lebenszeit ist zu wertvoll für später. Fang heute an, sie bewusst zu leben. Hier kannst du dir die kostenfreie E-Mail Morgenroutine, holen: https://sensibel-stark.ch/mindful-morning-flow/
Schön, dass es DICH gibt! Herzensgrüsse Franziska
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